Die Beliebtheit von Kumis in Zentralasien vs. Europa
Einführung: Was ist Kumis?
Wer hätte gedacht, dass fermentierte Stutenmilch ein Getränk sein könnte, das Menschen tatsächlich genießen? Kumis, auch Koumiss oder Kymyz genannt, ist ein traditionelles Getränk aus Zentralasien, das genau diese ungewöhnliche Zutat verwendet. Im Wesentlichen handelt es sich um vergorene Stutenmilch, die durch eine spezielle Fermentation ihr alkoholisches Profil erhält. Dieses Getränk, das seit Jahrhunderten von Nomadenvölkern konsumiert wird, hat inzwischen auch seinen Weg in andere Teile der Welt gefunden, unter anderem nach Europa. Doch während es in Zentralasien eine lange Tradition und tiefe kulturelle Verankerung hat, ist der Empfang in Europa eher kühl und manchmal sogar von einem gewissen Ekel geprägt.
Zentralasien: Kultur und Tradition
Traditionelles Erfrischungsgetränk
Passt perfekt zum Kebap oder als Beigetränken zu Raki.
In den Steppen von Kasachstan, Kirgisistan und der Mongolei genießt Kumis einen Status, der weit über bloßen Konsum hinausgeht. Es ist mehr als ein Getränk; es ist eine kulturelle Ikone. Hier wird Kumis täglich getrunken und oft zu verschiedenen Anlässen serviert. Traditionell wird es in großen, hölzernen Fässern fermentiert und manchmal über Monate hinweg gepflegt, bevor es konsumiert wird.
Die Nomaden Zentralasiens nutzen Kumis nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seiner angeblich medizinischen Eigenschaften. Man glaubt, dass es das Immunsystem stärkt, Verdauungsprobleme lindert und sogar gegen Tuberkulose hilft. Ob diese Behauptungen wissenschaftlich fundiert sind, ist eine andere Frage, aber es zeigt doch, wie tief der Glaube an die Vorteile von Kumis verwurzelt ist.
Europa: Entsetzen und Vorsicht
Und dann kommt Europa ins Spiel. Hier sind wir schon etwas vorsichtiger, wenn es um fermentierte Milchprodukte geht. Die Vorstellung, Milch von einem Pferd zu trinken, lässt viele Europäer erschaudern. Fügen wir dann noch die Tatsache hinzu, dass sie fermentiert und alkoholisch ist, und der Ekelpegel steigt exponentiell.
Ein Problem ist die Geschmacksbarriere. Kumis hat einen durchaus gewöhungsbedürftigen Geschmack. Das Getränk ist spritzig, mit einem säuerlichen und leicht herben Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Wer es gewohnt ist, Kuhmilch oder gar Joghurt zu trinken, wird sich erst einmal schütteln. Aber, wie bei vielen Dingen im Leben, ist es eine Frage der Gewöhnung und des kulturellen Kontexts.
Warum dieser Unterschied?
Warum also dieser scharfe Kontrast in der Beliebtheit von Kumis zwischen Zentralasien und Europa? Ein wesentlicher Grund ist die Kulturdifferenz. In Zentralasien ist der Konsum von Kumis tief in der Geschichte und den Traditionen verankert. Für Nomaden ist die Nutzung jedes Teils des Pferdes, einschließlich seiner Milch, eine Frage des Überlebens und der Effizienz. Die Milch fermentiert zu lassen, war ursprünglich eine Methode, um sie haltbar zu machen und ihre Nährstoffe besser zugänglich zu machen.
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Europa hingegen hat eine ganz andere Beziehung zu Milchprodukten. Hier dominieren Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch, und das Konzept der Fermentation wird meistens für Käse und Joghurt genutzt. Kumis als Produkt passt einfach nicht in das westliche Verständnis von Milch oder alkoholischen Getränken. Die kulturelle Kluft ist hier deutlich zu spüren.
Abschließende Gedanken
Also, ist Kumis ein ekelerregendes Gebräu oder ein kulturelles Juwel? Die Antwort hängt davon ab, wen du fragst und wo du dich befindest. In Zentralasien ist es ein geschätztes Getränk mit einem reichen kulturellen Erbe, während es in Europa eher mit Vorsicht und Skepsis betrachtet wird.
Der mutige Gourmet, der offen für neue Geschmackserlebnisse ist, könnte jedoch überrascht sein. Den wahren Wert von Kumis erkennt man vielleicht erst, wenn man es im Kontext seiner ursprünglichen Kultur erlebt. Also, wer weiß? Vielleicht siehst du das nächste Mal, wenn du auf ferne Steppen und weite Horizonte schaust, dieses ungewöhnliche Getränk in einem ganz neuen Licht.