Natto: Mythos oder Superfood?
Natto, dieses geheimnisvolle und oft missverstandene Lebensmittel, hat die Herzen und Gaumen der Japaner im Sturm erobert. Doch was ist mit uns Westeuropäern? Wo der eine das kulturelle Erbe eines Dutzend Sushi-Restaurants in sich trägt, beißt der andere bei einem Bissen Natto die Zähne zusammen und kämpft gegen einen Widerspruch der Sinne. Hier stellen sich zwei Fragen: Ist Natto ein beneidenswertes Nahrungsmittel oder nur ein kulinarischer Scherz, der für einige ungenießbar bleibt?
Ein erster Blick auf Natto: Das Unheimliche der Fermentation
Einfach zu bedienen, geeignet für hochwertige Natur auch zu Hause.
Natto ist ein traditioneller 1000 Jahre alter Japaner, der durch Fermentierung von Soja mit Bacillus subtilis hergestellt wird.
In einem Kühlschrank (kalt und dunkler Ort) bei niedriger Luftfeuchtigkeit aufbewahren.
Schritt 1.Sojabohnen ca. 10 Stunden einweichen, Schritt 2. Die Sojabohnen für ca.
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Wohl kaum ein Lebensmittel polarisiert so sehr wie Natto. Der Geruch erinnert an dampfende Fußbekleidung, die Textur kann als schleimig bezeichnet werden und der Geschmack? Nun, der lässt sich schwer in Worte fassen. Natto ist fermentierte Soja-Protein-Bohne, was für den westlichen Gaumen, der an die glatten, knackigen Texturen gekochter oder gebratener Bohnen gewöhnt ist, eine echte Herausforderung darstellt. Es wird oft als eine Art kulinarisch-skurriler Mutprobe wahrgenommen.
In Japan hingegen feiert man Natto als Inkarnation der gesunden Ernährung. Hier wird es als Frühstück serviert, oft mit Reis, Sojasauce und einem rohen Hühnerei. Vor diesem kulturellen Hintergrund zeigt sich einer der paradoxesten Aspekte des Natto: Was dem einen den Ekel ins Gesicht zaubert, wird im nächsten Atemzug vom anderen als Delikatesse gepriesen.
Gesundheitliche Vorzüge oder Mythos?
Einer der zentralen Punkte, die das Interesse an Natto entfachen, sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden. Es enthält Vitamin K2, Omega-3-Fettsäuren und Probiotika. Letztere sind in aller Munde, in der ganzen Welt wird nach dem geheimen Schlüssel zu einem gesunden Mikrobiom gesucht. Doch wirklich nur für die gesundheitsbewussten Feinschmecker?
Die Verzehrgewohnheiten des Westens liefern oft den Kontrast zu der japanischen Kultur. Während Natto in Japan den Alltag bereichert, begegnen wir im Westen der Herausforderung, uns an neue Geschmäcker und Texturen zu gewöhnen. Das kann nicht nur eine Frage des Geschmacks sein, sondern auch der Gewöhnung und der Möglichkeit, das Ungewohnte zu akzeptieren.
Die Phobie vor dem Unbekannten
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Der Ekel vor Natto könnte auch tiefer liegen; es ist nicht nur das Essen, das abschreckt, sondern die kulturelle Distanz. Wenn wir an Japan denken, fantasieren wir oft von harmonischen Sushi-Platten, Teezeremonien und Zen-Gärten. Natto repräsentiert jedoch das Unbekannte und möglicherweise sogar das Unangenehme in unserer Vorstellung von japanischer Küche.
Für viele bleibt der Genuss von Natto ein mutiger Akt der Eroberung der eigenen Vorurteile. Doch wie kann man also die kulturellen Gepflogenheiten und den Nährwert dieser Bohnen miteinander in Einklang bringen? Vielleicht fragt man sich, ob man es wagen soll, die Grenzen des Möglichen zu überschreiten und die vielfältige Esskultur Japans in vollem Umfang zu entdecken oder ob es besser wäre, sich in die vertrauten Küchen zurückzuziehen.
Ein Fazit in mehrfacher Hinsicht
Zusammengefasst könnte man sagen: Natto ist vieles – ein kulinarischer Held in Japan und eine skurrile Herausforderung für den Westen. Es bietet ein kaleidoskopisches Bild von Kultur, Geschmack und Essverhalten. Sollten wir versuchen, dieses Superfood zu umarmen, trotz seines extravaganten Geschmacks? Oder ist es besser, uns mit den vertrauten Essgewohnheiten zu umgeben? Die Antwort ist so facettenreich wie das Natto selbst: Ein Heer von Möglichkeiten, die zwischen Ekel und Genuss schwingen.
Probieren oder nicht probieren – dies bleibt eine innerliche Auseinandersetzung, die weit über den einzelnen Bissen hinausgeht. Die Frage ist letztlich nicht, ob Natto schmeckt, sondern ob man bereit ist, das Unbekannte willkommen zu heißen, selbst wenn es uns ein entschlossenes „Uäh!“ entlockt. Wer weiß, vielleicht wartet hinter dieser schleimigen Fassade die nächste große Entdeckung auf den unerschrockenen Feinschmecker.