Ttongsul ist ein Getränk, das selbst in Korea heute kaum noch bekannt ist und für viele Menschen ein Tabuthema darstellt. Der Name bedeutet übersetzt „Kot-Alkohol“, und wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei Ttongsul um eine Spirituose, die traditionell aus fermentierten tierischen Fäkalien hergestellt wurde, insbesondere von Hunden oder Menschen. Trotz seines abschreckenden Namens wurde dieses Getränk einst als Heilmittel angesehen.
Ttongsul wurde in Korea bis ins 19. Jahrhundert hinein verwendet, um Verletzungen zu heilen und Krankheiten zu behandeln. Man glaubte, dass die fermentierten Fäkalien starke heilende Kräfte hätten und gegen eine Vielzahl von Leiden helfen könnten, von Knochenbrüchen bis hin zu inneren Krankheiten. Dabei war Ttongsul kein alltägliches Getränk, sondern ein spezielles Heilmittel, das nur in besonderen medizinischen Fällen angewendet wurde.
Die Herstellung von Ttongsul war ein aufwendiger Prozess. Fäkalien wurden mit Reiswein vermischt und fermentierten über einen längeren Zeitraum. Nach der Fermentation wurde der Alkohol gefiltert und zu medizinischen Zwecken verwendet. Der Geschmack? Schwer zu beschreiben, da das Getränk heute nur noch von wenigen Menschen hergestellt oder konsumiert wird. Der Geruch jedoch soll stark und unangenehm sein – ähnlich dem von Ammoniak.
Ttongsul ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie in verschiedenen Kulturen Lebensmittel und Getränke nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch als Heilmittel betrachtet wurden. Auch wenn es heute fast vollständig aus der koreanischen Gesellschaft verschwunden ist, bleibt Ttongsul ein extrem interessanter Teil der globalen kulinarischen Geschichte, der zeigt, wie weit Menschen in der Vergangenheit gegangen sind, um Heilmittel zu finden.